… mit der Ahnenforschung
Wo komme ich her - wo gehe ich hin? Diese existentielle Frage beschäftigt wohl die meisten Menschen, solange sie denken können. Auch ich habe mich damit befasst – philosophisch, naturwissenschaftlich und auf dem Gebiet der Ahnenforschung. Irgendwo aus dem Sauerland kommen unsere Ahnen, war hierzu die erste Antwort meines Vaters, als ich noch ein Kind war.
Etwas präziser habe ich dann – immer noch in jungen Jahren – erfahren, dass mein Großvater väterlicherseits in Werl geboren wurde und dessen Vater selbständiger Sattlermeister war. Um die Zeitenwende vom 19. ins 20. Jahrhundert sei Großvater Franz Theodor nach Lippstadt übergesiedelt. Und der Ursprung der Behmer’schen Familie sei der Ort Wennemen bei Meschede im Sauerland, was sich aber bei den jetzigen Recherchen als nicht belegt herausstellen sollte.
Die Auskünfte meines Vaters in meiner Kindheit bzw. Jugend reichten mir zunächst, denn ich hatte damals weder Zeit noch Muße, mich dem Thema „Ahnenforschung“ zu widmen. Ausbildung und Beruf hatten Vorrang, und als ich mich 1972 mit 22 Jahren von Lippstadt auf dem Weg nach Köln machte, war das Thema erst mal „ad acta“ gelegt. Als junger Mensch denkt man vorrangig an die Zukunft und nur wenn es nötig ist an das Vergangene.
Dennoch: Immer wieder kam mir der Gedanke an eine umfassende Ahnenforschung. Doch erst nach fast 40 Jahren Kölner Berufsleben waren die zeitlichen Bedingungen günstig: Ich konnte meinen beruflichen Alltag hinter mir lassen – der passive Teil der Altersteilzeit machte es möglich.
Nun liegt vielleicht die Vermutung nahe, die Langeweile hätte mich jetzt geplagt. Weit gefehlt, denn dank zahlreicher jahrelang gepflegter privater Interessen wusste ich schon etwas mit der neu gewonnenen Zeit anzufangen. Aber meine Hobbys konnten gut mit der Ahnenforschung kombiniert werden: Geschichte, Wandern, Fotografieren, Computer.
Mit zunehmendem Alter kam zu meinem allgemeinpolitischen Interesse zwangsläufig die Neugier für den jeweiligen geschichtlichen Hintergrund. So habe ich u. a. festgestellt, dass meine Sauerländer Ahnen Untertanen des Kölner Erzbischofs als Kölner Kurfürst und Herzog von Westfalen waren und nach der Säkularisierung Anfang des 19. Jhdt. unter der Herrschaft der Preußen gelebt haben. Auch das Wandern im Sauerland war in meiner Lippstädter Zeit für mich ein Highlight, wobei zum Wandern für mich immer auch das Fotografieren gehört. Schließlich hat die (fast) unbegrenzte Welt des Computers mit seinen vielfältigen Möglichkeiten nicht nur der digitalen Fotobearbeitung, sondern auch und insbesondere der Recherche im weltweiten Netz ungeahnte Wege aufgetan.
So googelte ich einfach mal nach “behmer werl“. Und schon wurde mir eine Seite der Fa. Werner Behmer aus Werl-Büderich vorgeschlagen (www.raumausstattung-behmer.de). Hier genügte eine E-Mail und einige Zeit später konnte ich mit einem entfernten Vetter telefonieren. Ich erfuhr durch Werner Behmer, dass sein Ur-Ur-Ur-Großvater Michael Behmer hieß, aus Westenfeld stammte und dessen Sohn Caspar nach Werl „auswanderte“. Dieser wiederum hatte zwei Söhne, von denen der eine – Caspar jun. – Werners und der andere – Friedrich – mein Urgroßvater war.
Diese Auskunft war sozusagen das „Aha-Erlebnis“ und reizte mich zum Weiterforschen nach den Ahnen väterlicherseits. Also Westenfeld bei Arnsberg im Sauerland war vor Werl die Heimat meiner Behmer’schen Familie. Unter dem Stichwort „Westenfeld“ fand ich im Internet unter www.westenfeld.de den Geschichtsverein „Blickpunkt Westenfeld e.V.“, dessen Heimatpfleger ein Buch über die Geschichte des Ortes herausgegeben hat.
Ich bestellte das Buch und wurde mehr als fündig. Neben viele interessante Details zum dörflichen Leben der letzten vierhundert Jahre traf ich durchgehend bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Namen Behmer in verschiedenen Schreibweisen.
Jetzt erreichte die Neugier ihren „Siedegrad“ und ich begann so richtig zu recherchieren – vornehmlich in Standesämtern und städtischen bzw. kirchlichen Archiven. Auch habe ich mir bei meinen Recherchen persönlich, sozusagen „vor Ort“ auf meiner Wanderung von Werl nach Westenfeld (siehe www.behmer.de/ahnen/Ahnentour), die relevanten Örtlichkeiten angesehen. Das Ergebnis all dieser Bemühungen soll in chronischer Folge auf den folgenden Seiten dargestellt werden.
Was die Äußerungen meines Vaters zu „Wennemen bei Meschede“ als Ursprung der Behmer’schen Familie angehen, habe ich weder in den Kirchenbüchern noch im Archiv von Meschede irgendwelche diesbezüglichen Hinweise entdeckt.
Der Ehrgeiz, diese Chronik schon bald fertig zustellen, setzte so richtig ein, als ich erkannte, dass ein Jubiläumsjahr bevorstand, nämlich das Jahr 2011: Hundert Jahre zuvor wurde mein Vater Franz August geboren und vor zweihundert Jahren mein Ur-Ur-Großvater Caspar. Wenn das kein Grund zum Feiern ist …
Danke sage ich allen, die mir bei meinen Recherchen in irgendeiner Weise behilflich waren: Dem Geschichtsverein „Blickpunkt Westenfeld e.V.“, den Mitarbeitern des erzbischöflichen Archivs Paderborn, dem Leiter des städtischen Archivs Werl und nicht zuletzt meinen Verwandten, die mir mit ihrer Auskunft zur Seite gestanden haben, stellvertretend seien Vetter Werner Behmer aus Werl-Büderich und Familie Steinhoff aus Lippstadt-Overhagen genannt.
Die wichtigste Fundgrube für meine Chronik wurde das vom erwähnten Geschichtsverein herausgegebene und von dem kürzlich verstorbenen Heimatforscher Klemens Teipel verfasste Buch aus dem Jahr 1984: „Westenfeld – eine Landgemeinde im Wandel der Zeit“. Dieses Buch enthält u. a. eine Auswertung wichtiger historischer Quellen, die auf eindrucksvolle Weise das dörfliche Leben im Laufe der Jahrhunderte darstellen. Wenn in meiner Chronik von „Teipel“ die Rede ist, wird auf dieses Buch Bezug genommen, es sei denn, es ist etwas anderes vermerkt. |
Wie es begann ... |
Westenfeld: Der Ort und seine Geschichte |
Westenfeld: Haus Bäimers |
Westenfeld: Die Bäimers |
Westenfeld: Von Jürgen bis Joh. Franz |
Westenfeld: Von Michael bis Caspar |
Werl: Caspar |
Werl: Friedrich |
Lippstadt: F. Theodor und F. August |
Köln |
Wappen Resümee |
Anhang A: Buch „Westenfeld“ |
Anhang D: Urkunden und Dokumente |
Anhang S: Der Stammbaum |
die „bäimers“ aus westenfeld |
back to the roots - Auf den spuren meiner Ahnen
Von Köln über Lippstadt und Werl nach Westenfeld |