Wie es begann ...

Westenfeld:

Der Ort und seine Geschichte

Westenfeld:

Haus Bäimers

Westenfeld:

Die Bäimers

Westenfeld:

Von Jürgen bis Joh. Franz

Westenfeld:

Von Michael bis Caspar

Werl:

Caspar

Werl:

Friedrich

Lippstadt:

F. Theodor und F. August

Köln

Wappen

Resümee

Anhang A:

Buch „Westenfeld“

Anhang D:

Urkunden und Dokumente

Anhang S:

Der Stammbaum

Westenfeld

 

*1775 +1845: Michael Behmer (Böhmer) genannt Volmer

 

Mein Ur-Ur-Ur-Großvater Michael Behmer hatte als Bewohner Westenfelds unter drei Landesherren gelebt: Er wurde am 04. 09.1775 geboren, also noch unter kurkölnischer Herrschaft des Erzbischofs und Kurfürsten von Köln (Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels) sowie unter Oberhoheit des Habsburgers Joseph II., Kaiser im Heiligen Römischen Reich Deutscher

Nation. Im Zuge der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches fiel Westenfeld 1802 kurzzeitig an die Landgrafschaft

Hessen-Darmstadt und ab 1816 dann an Preußen.

 

Michael Behmer heiratete am 25.04.1809 Elisabeth Brechtken, die 5 Jahre älter war (geb. am 18.10.1770) und auch aus Westenfeld stammte. Der Name Brechtken wird in den Schatzungslisten ebenfalls erwähnt19.

 

Einen Sohn konnte ich in den Kirchenbüchern ermitteln: Caspar Behmer, geboren am 05.11.1811 in Westenfeld.

 

Michael Behmer, der nach den Einträgen in den Kirchenbüchern von Hellefeld von Beruf „Leinenweber“ war20, wurde in den Dokumenten des Heimatbuches im Zusammenhang mit der Aufhebung der seit Jahrhunderten gültigen Markenverfassung

erwähnt. Während die Marken, also das Land um die Ortschaften herum, in denen das Vieh weiden konnte, bisher als Gemeinbesitz quasi von allen Berechtigten genutzt werden konnte, kamen sie ab 1812, also in der preußischen Zeit,

bis 1843 nach und nach in das Eigentum der neuen Besitzer. Das Verfahren nannte sich „Teilungsrezeß“21.

 

So hatte Michael als Liquidant (Eigentümer und sog. Markenbeerbte bzw. Servitutberechtigte) seine Ansprüche am Teilungsverfahren ordnungsgemäß und fristgerecht bis 1824 angemeldet. In der Aufstellung für Westenfeld mit der

lfd. Nr. 78 wird er erwähnt als „Michael Behmer gen. Volmer, Eigent. des Volmers Colonats“22.

 

Von den 233 Westenfelder Anteilen mit einem Gesamtwert von 9.283 Reichstalern hatte Michael Behmer 8 Anteile an

der Beerbung im Werte von etwa 318 Reichstalern23. Was die beerbte Fläche betrifft: „Michael Behmer gen. Volmer“ fiel

eine Gesamtfläche von 47 Morgen, 10 Ruthen und 15 Fuß zu24.

 

Michael starb am 18.02.1845 fast siebzigjährig in Westenfeld, also kurz nach Abschluss des Teilungsrezeß-Verfahrens.

Seither ist der Name „Behmer“ in Westenfeld nicht mehr nachgewiesen.

 

Sicherlich gab es auch Töchter von Michael und seinen Vorfahren, die im Dorf geheiratet haben und deren Nachkommen

heute noch dort leben – aber eben nicht mehr unter dem Namen „Behmer“.

 

19 siehe Teipel, Seite 38, 44, 48 (Anhang A9, A11, A12)

20 siehe Teipel, Seite 193 (Anhang A4) und Eintrag Eheschließung Caspar Behmer (Anhang D1)

21 siehe Teipel, Seite 62 ff (Anhang A13)

22 siehe Teipel, Seite 65 (Anhang A14)

23 siehe Teipel, Seite 71 f (Anhang A15)

24 siehe Teipel, Seite 73 (Anhang A16)

 

 

 

*1811: Caspar Behmer

 

Michaels Sohn Caspar, mein Ur-Ur-Großvater, wurde am 5.11.1811 in Westenfeld geboren. Anders als seine Vorfahren,

die als Haupterwerb das Leinenweber-Handwerk ausübten, lernte Caspar den Beruf des Sattlers. Da die Familie offenbar

seit 1781 mindestens ein Pferd besaß25 und nach der Niederlage Napoleons die Preußen mit ihren Reiterregimenten die

Herrschaft auch in Westfalen übernahmen, ist zu vermuten, das Caspar auch aus diesen Gründen eine Vorliebe für

Pferde und die Reiterei entwickelte. Gepaart wohl mit technischem Verständnis und handwerklichem Geschick war er als Sattlergeselle in den umliegenden Gegenden „auf der Walz“, bis er schließlich den Meister machte.

 

Als 1816 das Sauerland politisch Preußen zugeteilt wurde, war Caspar 6 Jahre alt. Vielleicht haben ihn die bunten Uniformen

der preußischen Ulanen-Reiter mit ihren schmucken Pferden in Kindheit und Jugend so begeistert, dass er deshalb seinen Wehrdienst beim Westfälischen Ulanenregiment Nr. 5 in Düsseldorf ableistete. Wie lange die Wehrpflicht dauerte und ob er

darüber hinaus freiwillig länger gedient hat, konnte ich nicht ermitteln. Jedenfalls wurde er dort mit 25 Jahren am 20.11.1836

aus dem Dienst entlassen26

 

25 siehe Teipel, Seite 48 (Anhang A12)

26 siehe Anhang D2

die „bäimers“ aus westenfeld

back to the roots - Auf den spuren meiner Ahnen

 

Von Köln über Lippstadt und Werl nach Westenfeld

Textfeld: Wappen BEHMER

 

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Letzte Änderung:

22.03.2011